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von Matze am 10.08.14 um 11:34 | ||
Antwort auf: was gefällt! von ossi_osram | ||
Endlich kommt mal richtig Schwung in die Sache. Durch den geplanten Versand nach Deutschland von Polen aus, den Erpressungsversuch an Hachette und den offenen Brief der 900 US-Autoren bekommt Amazon von allen Seiten negative Presse und an den Kommentaren merkt man, dass die Stimmung auch beim Konsumenten deutlich kippt und die (höchstwahrscheinlich von Amazon bezahlten) ver.di-Basher z.B. bei heise in dunkelroten Bewertungen ersaufen, was vor ein paar Monaten noch genau umgekehrt war. Selbst die konservative Presse wie die Welt entdeckt ihr Herz für die Gewerkschaften und fordert von Amazon in Europa und insbesondere in Deutschland eine Anpassung an die hier übliche Sozialpartnerschaft und Mitbestimmung. Auch mehren sich die Stimmen die sagen "Wenn ein deutsches Unternehmen sich in den USA dermaßen wie ne offene Hose aufführen würde, hätte man sie längst hochkant rausgeworfen, warum machen wir das nicht mit Amazon?" Nicht, dass ich solche Extremforderungen unterstützen würde; richtig ist allerdings, dass endlich eine breite Debatte darüber in Gang kommt, wo man die Grenzen für Amazon ziehen möchte. Es ist ja nicht nur die Sache mit Arbeitsbedingungen / ver.di / Polen, bei der sie zu weit gehen; schon heute unterläuft Amazon in großem Stil die deutsche Buchpreisbindung (über bookdepository.com, das vor einigen Jahren von Amazon aufgekauft wurde, kann man sich praktisch jeden deutschen Bestseller zu einem Preis bestellen, der inkl. Versand um 15-20% unter dem hiesigen liegt) und wer als Verlag bei deren Konditionen nicht mitziehen will, erlebt auch hier sehr schnell, wie seine Bücher auf "Lieferbar in 2-3 Wochen" rutschen oder gleich ohne jede Erklärung komplett rausfliegen. Dass sich endlich mal ernst zu nehmender Widerstand regt, der nicht nur von ein paar alten Männern im Börsenblatt getragen wird, für die schon ebooks Teufelswerk sind, stimmt mich sehr zufrieden. Wenn am Ende ein breiter Konsens dabei rauskommt, an welcher Stelle wir die rote Linie ziehen möchten und dies tatsächlich auch (am besten EU-weit) geschieht, dann bin ich noch viel zufriedener. |
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