Re:WLAN Mesh Repeater als "Kabelersatz"
von Border am 04.02.25 um 10:17
Antwort auf: WLAN Mesh Repeater als "Kabelersatz" von Lupo

Moin,

in den letzten Jahren stelle ich immer wieder fest: Nimm die Lösung, die vielleicht mehr Aufwand oder Kosten bedeutet, die dich aber wunschlos glücklich macht. Keine Kompromisse im Feelgood-Modus!

Da der Polen-Trupp (hier bei uns sind das ausschließlich polnische Lohn-Unternehmer, die unfassbar routiniert und profesionell die Hausanschlüssel legen - wirklich sehenswert!) hier den Auftrag hatte, lediglich das Glasfaserkabel bis hinter die erste Hauswand zu legen, kam es bei uns im Keller in der Waschküche raus. Denkbar blöde Position bei einem Keller aus den 50er Jahren, dank dessen Wandstärke nicht mal ein vietnamesisches Tunnel-Funkgerät ein Signal verbreiten könnte.

Ich habe mir dann von dem wirklich extrem netten Kerl erklären lassen, wie ich es machen könnte. Er hatte sofort Ideen und rannte wild gestikulierend durch den Keller. Das Einzige, worauf man wirklich achten muss, sind keine zu engen Winkel bzw. Ecken, um die das Kabel verlegt wird. Ist halt recht fragil der Kram. Ich habe im Nebenraum (Heizraum) und dem darauffolgenden Raum (Partykeller) jeweils ein Leerrohr quer durch den Raum (in die Decke) gelegt und das Kabel da durchgeschoben. Der nette Kerl hatte mir von den Kollegen von draußen freundlicherweise einfach mal 20 Meter Kabel reinschicken lassen. Dann habe ich mit dem Bohrhammer einen 16mm Durchbruch nach oben ins Wohnzimmer gemacht, das Kabel durchgezogen und hier dann die Hilfe eines Bekannten in Anspruch genommen, der das Ganze mit dem Modem in Verbindung gebracht hat. Das war's dann aber auch. Gesamtaufwand: ca. eine Stunde und eben die Unterstützung von einem Bekannten. Als ich diesen filigranen Krempel aber gesehen habe, wusste ich, dass ich das allein ganz sicher nicht hinbekommen hätte. Der Kram ist ja dünner als Haare!

Vom Wohnzimmer aus geht am Router ein Kabel nach oben in mein Arbeitszimmer, wo auch der Spaß-PC steht. Diesen Weg habe ich aber bereits vor 6 Jahren gelegt. Da ist leider noch kein Gigabit-LAN verfügbar, aber mir sind die Switches einfach viel zu teuer. LAN-Verbindung mit einem regulären Switch reicht völlig aus für stabiles Internet. Nur für meine Arbeit über NAS (Videobearbeitung etc.) wäre ein Gigabit LAN schon geil, weil das NAS flinke SSDs verbaut hat und mehr könnte. So habe ich manchmal halt kurze Nachverarbeitungen.

Den Rest des Hauses versorge ich mit einem Tenda Nova M6 System per Mesh W-LAN. Klappt wunderbar und überall im Haus sind mindestens 80-100 MBit verfügbar, was für alles hervorragend ausreicht. Ich habe allerdings festgestellt, dass mein W-LAN stabiler und stärker ist, wenn ich es an der FritzBox abschalte und dafür den Tenda-Hauptwürfel per Kabel an die FritzBox anschließe und von dort aus das Signal schicke. Das waren immer 30 MBit mehr und ich hatte noch nie eine Unterbrechung. Beim nativen FritzBox W-Lan war die Verbindung schon 1-2x am Tag einfach für ein paar Sekunden weg (und nein... es lag nicht an einem über Tag gelegten 24-Stunden-IP-Reset ;))

Fazit wie Einleitung: Mach's einmal aufwendig, aber gescheit und deine Sorgen tauchen in absehbarer Zeit nicht wieder auf. Genauso wenig wie der Gedanke "Ach, hätte ich doch nur..."

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