Re:Grok verliert den Verstand
von Border am 19.05.25 um 09:48
Antwort auf: Re:Grok verliert den Verstand von Mindeye

>>Meine Frau hat es total geärgert, weil sie für 6 Monate harte Arbeit und 80 Seiten wissenschaftlicher Abhandlung eine 1,5 erhalten hat und die Masterarbeit der Kollegin nach einer Woche fertig war.
>
>Ist eine prima Note. Und dass die andere Dame sich ihre leicht bessere erschlichen hat, macht die Leistung deiner Frau nur noch lobenswerter.

Meine Worte zum Trost waren exakt diese.

>Wer hat denn am Ende mehr davon, die, die die Sache ernst genommen, Arbeit reingesteckt und eine Menge gelernt hat oder die Fakerin, bei der nichts hängenbleibt?

Tja, da die Lehrerin werden wollte, war das ein Lehramtsstudium. Und man weiß, dass nach dem Referendariat sowieso mehr oder weniger Freifahrt ist beim Stil der Lehrer. Das Studium ist nur die Begründung, verbeamtet zu werden. Du hast danach immer wieder Fortbildungen etc., um auf dem aktuellen Stand zu sein. Wie die Kollegin da unterrichtet, ist komplett unabhängig davon, ob sie den Master selbst erarbeitet, ChatGPT verwendet oder halbherzig irgendwo plagiiert hat.

>Ja, das Wissen an sich macht vielleicht im Berufsleben keinen großen Unterschied aber deine Frau ist offenbar belastbar, lern- und leistungswillig und beißt sich durch. Thema Persönlichkeit, Weiterentwicklung und Resilienz.

Das auf jeden Fall. Ehrgeizig und wissbegierig ist sie. Es gibt ein kleines Detail, das jetzt schon rauskommt, was den Unterschied zwischen eigener Leistung und KI-Tools zeigt: Meine Frau saugt diese Referendariats-Einführungszeit auf wie ein Schwamm, macht sich Pläne, erarbeitet Unterrichtsmaterial etc., währen die ChatGPT-Kollegin abkotzt, das sei alles so aufwendig und sie wolle doch nur eine Klasse zugeteilt bekommen und den Lehrplan wissen. Ich glaube, dass man hier den Unterschied erkennen kann, den ich schon als Schüler gesehen habe. Die Lehrer, die du respektierst und von denen du am besten und meisten lernst, sind die, die Bock auf ihren Job haben und ihn mit Leidenschaft verfolgen. Und dann gibt es eben die, die sich nur den Job gesichert haben und durchziehen wie im Lehrplan verlangt. Unmotiviert, unzufrieden, gelangweilt. Ich erinnere mich an jeden Namen meiner Lehrer und Ausbilder, von denen ich verdammt viel gelernt habe. Alle anderen habe ich vergessen.

>Die andere da? Könnte irgendwann ein böses Erwachen erleben, vor allem in so jungen Jahren am Anfang der Karriere. Aber selbst wenn nicht, sollte das nicht eure Sorge sein.

Ja, das habe ich meiner Frau auch gesagt. Meine Frau ist Bestattermeisterin und das Lehramtsstudium war in den letzten 7 Jahren der Lebenswunsch, den sie sich nun erfüllt hat. Sie wird 41. Sie wird auch von den Bestandslehrkräften ganz anders wahrgenommen und angesprochen als die Mit-Referendare im Alter von 25-30. Ist eben eine im Leben stehende, erwachsene Frau mit Haus, Kind und Mann (und Katzen!). Die kommt auch montags zur Arbeit und ist fit und riecht nicht immer noch nach Wodka-Red-Bull :D
Wobei der Kommentar einer Kollegin lustig war. Die ist so Mitte 50 und meinte dazu: „Ach... das kommt wieder, wenn die Kinder groß sind.“ ;)

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