Re:A Serbian Film
von Border am 24.11.10 um 21:24
Antwort auf: Re:A Serbian Film von Christopher

>>Das ist auch kein wirklicher Unterhaltungsfilm. Verspottend würde man ihn wahrscheinlich "misslungener Kunstfilm" nennen, billigend eher "metaphorische Abrechnung". Natürlich ist das gesamte Ding sowas von geschmacklos, grausam, ekelhaft und menschenunwürdig, aber gerade die (bzw. einige der) Serben zwischen End-80er und Mitt-90er haben genau das Tag für Tag in einer anders dargereichten Form miterlebt oder selbst angekurbelt.
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>>Ich kenne den Film auch nur, weil ein Freund von mir davon so geschwärmt hat. Als er mir davon erzählte, dachte ich mir schon "Hä? Bist du bescheuert? Ich zieh mir doch keinen Snuff-Dreck rein?!", aber im Nachhinein ist es schon was anderes. Ich gehe aber davon aus, dass 90% der Leute, die sich den Film anschauen, sagen werden "Was ein unnötiger, übertrieben asozialer Scheißfilm!" Was mich davon abhält, ist die Tatsache, dass das, was dargestellt wird, nicht verherrlicht oder beworben wird. Ist halt - wenn man so will - die audiovisuelle Begegnung mit den beschissensten Abgründen, Gelüsten, Ängsten und Streben des Menschen, der in uns allen irgendwo steckt... er muss nur gefordert werden.
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>>Naja... Ansichtssache eben.
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>>Hab mir den Artikel bei Wikipedia eben mal durchgelesen. Hierbei musste ich aber dann wirklich laut lachen, weil'S so herrlich geschrieben ist: "Miloš jams his erect penis into the man's empty eye socket, killing him." Hervorragend :D
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>Rein Interesse halber nachdem ich mir auch in den Plot auf Wikipedia durchgelesen habe... Ab einem gewissen Zeitpunkt scheint die Handlung ja nur nur aus Vergewaltigungen kombiniert mit Gewalt zu bestehen. Ich kenne mich mit diesem "Genre" gar nicht aus, deshalb die Frage: Wie explizit ist denn die sexuelle Darstellung? Ist beispielsweise die "newborn porn" Szene wirklich wie ein Hardcore Porno mit expliziten Großaufnahmen? Oder sind diese Szenen eher angedeutet und man muss sich die Details selber ausdenken?

Der Film ist schlimmer beschrieben, als er ist. Klar... die Grausamkeiten sind dargestellt, aber eben geschauspielert und auch nicht im Detail gezeigt. Hier und da mal ein Penis, ab und zu blitzt auch mal ein weibliches Geschlechtsorgan auf, aber wirklich beinahe unmerkbar. Die angesprochene Szene ist auch eher angedeutet und generell passiert mehr im Kopf als auf der "Leinwand". Das Ganze ist - neben der ab und zu halt wirklich kranken Handlung - eher zu beschreiben als Softporno vor Hardcore-Kulisse ohne Großaufnahmen der Genitalien oder des "Aktes", dafür mit Gore-Faktor (z.B. beim Köpfen der Frau mit der Machete).

Viele interpretieren den Film halt leider als eine Art legalen, inszenierten Snuff, was totaler Scheißdreck ist. Ich würde auch nie soweit gehen, den Film als "geil" oder so zu bezeichnen. Vor dem Hintergrund dessen, was der Film metaphorisch aufgreifen will, ist er verstörend, verdammt hart und spielt mit den Gedanken, die man dabei hat, Pingpong. Für ein Debüt ist der Film jedenfalls extrem eindrucksvoll.

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