So, ME3 auch endlich durchgespielt...
von Snyder am 22.04.12 um 01:56
Antwort auf: Mass Effect von MatD

oder besser, durchgequält.
Na, die 4players-Wertung ist in meinen Augen schon zu vertreten.

(Ach ja: SPOILER ALERT, falls es noch wen interessiert...)

Ich hab mich nach Wochen jetzt endlich durchringen können, die letzten zwei Missionen auch noch zu spielen, hauptsächlich, um auch wegen des Endes mitreden zu können. :)
Und: So schlimm war das Finale gar nicht. Zumindest nicht schlimmer als das letzte Drittel davor.
Es ist schon bezeichnend, daß ich bei ME2 die Action eher als Notwendigkeit empfand und mich primär die Story am weiterspielen motivierte, bei Teil 3 zum schluß hin mich eigentlich nur mehr das Geballer ein bissl motivieren konnte.
Aber echt. In der ersten Hälfte gabs ja noch echte Highlights wie die Krogan-Turian-Mission. Aber spätestens ab dem Cerberus-Angriff auf die Citadel gings inszenatorisch bergab, vom Lichtblick der Geth-VR-Mission mal abgesehen.

Alleine was da in nervtötender Übermäßigkeit an leeren Platitüden aus dem 80er-Action-Kriegsfilm-Repertoire aufgetischt wurde...("I'll stay. Until the call comes." Brrr.). Dann so sachen wie die wiederholte penetrante Cutscene Stupidity vs. Kai Leng. Das lächerliche Retconning für die Rechtfertigung, warum Shepard überhaupt in Teil 2 mit einer solchen Verbrecherpartie wie Cerberus zusammenarbeitete.
Da war der Schluß dann auch nicht mehr viel schlimmer.

Dabei find ich so ein kataklysmisches Finale ja richtig cool. So wie's hier inszeniert wurde, wars nur leider Deus ex machina mit dem Holzhammer, plot holes und Widersprüche galore, kaum vernünftige Motivation oder gar schlüssige/interessante/zu Spekulationen anregende Begründung für die Konsequenzen etc. Eine brauchbare Abhandlung der "Party Members" hab ich mir dann eh nicht mehr erwartet (und wär bei stimmigem Ganzen nicht mal nötig gewesen) - die Zeitlupen-Closeups von Joker und Co. waren dann halt noch das seelenlose Sahnehäubchen aus der Klischeekiste.

Da hat wie gesagt das Geballere noch am meisten Spaß gemacht, auch wenn mich die One-Button-Bedienung streckenweise genervt hat. Und tatsächlich, mehr als in Teil 2(habs nochmal probiert), einfach, weils viel mehr/komplexere/unübersichtliche Umgebung gab, an der man unabsichtlich hängen bleiben konnte...:)
Aber gutes Storytelling? Na, das hat Bioware in meinen Augen längst verlernt.

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