Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder
von Besux am 12.02.14 um 14:41
Antwort auf: Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder von G'Kyl

>>Angefangen hats mit der Empörung von Famou$, der mit Raubkopierern und Streamingdiensten nix zu tun haben will aber ungeniert die Nutzung von Adblockern zugibt [...
>
>Ich habe ihn anders verstanden. Und zwar so: Er will als AdBlocker nicht polemisch mit Raubkopierern in einen Topf geschmissen werden.

Das ist der Punkt. Ich halte das (zumindest von meiner Seite, der Langer ist mir wurscht) nicht für eine Polemik. Man tut nichts wesentlich anderes in beiden Fällen. Man umgeht die vorgesehene Vergütung eines geistigen Erzeugnis, konsumiert es aber trotzdem. Ist das zu abstrakt?

>> [... und für was komplett anderes hält. Und da hab ich eingehakt. Denn es ist nichts wesentlich anderes.
>
>Doch.

Nein.

>>In beiden Fällen hat das für den Konsumenten und Produzenten dieselben Auswirkungen.
>>a. Der Konsument sieht sich was an, ohne
>
>Und? Im Fall werbefreier Seiten darf er das. Punkt. Raubkopieren darf er nicht. Doppelpunkt.

Ich finde die rechtliche Dimension ziemlich entbehrlich, denn die empörte Distanzierung erfolgt ja wohl kaum aus formellen Gründen, sondern weil man sich daran moralisch gestört und als unehrenhaft beflegelt fühlt. Wäre es plötzlich eine legitime Gleichsetzung, wenn die Nutzung von Streamingseiten und Adblockern gesetzlich verboten würden? Ob etwas verboten ist oder nicht, macht für mich wenig Unterschied in der Beurteilung der Handlung.

Zudem sind Streamingdienste und Pornoseiten nicht illegal und zumindest in Österreich meines Wissens auch nicht der Download von Produkten, solange man sie nirgendwo weiterverbreitet.

>>b. den Produzenten zu entlohnen.
>
>Der Produzent hat nicht das geringste Anrecht auf eine Entlohnung seitens des Endkonsumenten für seine Werbung.

Ein Autor hat einen moralischen Anspruch darauf, dass seine impliziten Nutzungsbedingungen beachtet werden. Und die sind nun mal: "Hey! Ich schreib da was, und pick Werbung dazu, dafür könnt ihr es ohne weitere Kosten lesen."

Warum findest du, dass es okay ist, einem Autor seine Bezahlung zu versauen, dass es aber unehrenhaft ist, einem Schauspieler seine Bezahlung zu versauen?

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