Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder
von ChRoM am 12.02.14 um 17:41
Antwort auf: Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder von Besux

>Es geht um die Möglichkeit, als jemand zu überleben, der im Internet publiziert und an Paywalls weder glaubt noch sie gut fände.

Dein Wunsch ist verständlich, aber daraus kannst Du keinen Anspruch ableiten. Vor allem: Wo ziehst Du die Grenze? Angenommen Deine Besucher kommen alle ohne Adblock, die Werbeeinnahmen reichen aber immer noch nicht aus. Wären Deine Leser bereit zu zahlen, könntest Du von Deiner Arbeit leben. So aber konsumieren sie den Content kostenlos. Ist das auch unmoralisch? Ist es immer unmoralisch, wenn Du für Deine Arbeit nicht ausreichend entschädigt wirst?

>Wenn ich sage: Lies meinen Content gratis, wenn du dir Werbung dafür ansiehst, dann ist die Werbung die Bedingung für den Content.

Du stellst Deinen Content gratis ins Netz. Und rechnest Dir aus, dass durch Werbung genügend Geld reinkommt um davon leben zu können. Das ist legitim. Wenn Du dann aber merkst, es kommt nicht genügend Geld rein, dann liegts einfach am Geschäftsmodell. Der Fehler ist, dass Du Deinen Content gratis ins Netz stellst und davon nicht leben kannst. Deine Argumentation erinnert mich unangenehm an "Kunst hat Recht", wo die "Künstler" Zwangsabgaben fordern, damit sie von ihrer Kunst leben können. Als gäbe es irgendeinen Anspruch darauf, von seiner Kunst leben zu können.

Als Printredakteur werde ich angesichts der allgemein sinkenden Auflagen auch noch den guten alten Zeiten nachweinen. Ist natürlich Scheiße wenn die Auflagen sinken weil die Leute die Infos im Netz gratis kriegen. Aber es ist doch nicht "unmoralisch", dass die Leute immer weniger Magazine kaufen? Ja es ist Scheiße dass die Bereitschaft fehlt für redaktionellen Content zu zahlen aber für virtuelle Items in Ingameshops immense Summen zum Fenster rausgeworfen werden. Aber es ist doch nicht "unmoralisch"?

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