Re:jetzt auch online verfügbar
von Besux am 24.06.14 um 20:56
Antwort auf: Re:jetzt auch online verfügbar von hellbringer

>>Nochmal: Die gängige Praxis legt nahe, dass das die große Mehrheit so sieht. Deshalb funktionieren Paywalls auch durch die Bank nicht.
>
>Mal ne blöde Frage, aber hast du jemals ein Printmagazin gekauft? Wenn ja, warum? Du zahlst dafür, liest es, und wirfst es (bis auf wenige Ausnahmen) weg.

Schon lange nicht mehr, aber abgesehen davon, dass ich die lange Zeit immer gesammelt und aufbewahrt habe: Du bezahlst bei einem Printprodukt fast immer zuerst mal die technische Produktion bzw. den Service eines redaktionellen Gesamtangebots aber praktisch nix für einen Artikel (überleg mal, was sonst 99Cent pro Artikel bei einem 100-seitigen Magazin wären).

>Das selbe mit Zeitungen. In Zeitungen findet man im Prinzip nur altes Zeug, das mindestens 10 Stunden vorher schon gratis im Internet zu lesen war, und trotzdem kaufen die Leute das wie verrückt.

Die Leute merken das auch täglich mehr und kaufens keinwegs mehr "wie verrückt". Seit 1990 ist der Verkauf in Deutschland bei wachsender Bevölkerungszahl um 35% zurückgegangen und die Durchdringung der jüngeren Zielgruppen geht gegen Null.

Und wir sprechen hier von ungefähr 0-2,5 Euro pro kompletter Tageszeitung. Wieder: Rechne dir mal aus, was da für den einzelnen Artikel, also die reine immaterielle Information übrig bleibt. Es ist nichts. Man könnte sogar sagen - und nicht wenige Experten tun es - dass du bei Zeitungen rein die Kosten für bedrucktes Papier und Logistik bezahlst und nichts für den Journalismus.

Nochmal: Paywalls funktionieren praktisch durch die Bank nicht. Und im Speziellen Zahl X pro Artikel-Systeme sind allenfalls bei Spezialangeboten (wissenschaftliche Journals etc.) anwendbar. Im Allgemeinen verlierst du aber als Medium über die Reichweiteneinbrüche DEUTLICH mehr Werbewert als du an Peanuts von Leuten überwiesen bekommst. Das würde wahrscheinlich auch für den Gamestar-Artikel hier gelten, der vielleicht 100 andere Journalisten so sehr interessiert, dass sie dafür zahlen würden, wovon aber vielleicht 10 keinen Zugriff auf die Printausgabe oder Gamestar Plus haben.

< antworten >