nach sechs Wochen erstes WoD-Fazit
von Matze am 27.12.14 um 12:32
Antwort auf: Mists of Pandaria von Si-Fu

Gut:

- Der neue Kontinent. Die Quests gehören zum besten was WoW bisher hatte, durch eingestreute Events und Szenarien hat man wohl das intensivste "mittendrin"-Gefühl, das es bei WoW bisher gab. Gilt auch für die Dungeons die ich bisher gesehen habe, wenig Standardkost sondern sehr interessant.

- Garnison. Nicht perfekt aber doch ziemlich durchdacht. Auch wenn das Grundprinzip, Leute auf irgendwelche Missionen zu schicken, von anderen Spielen wie Neverwinter geklaut ist, macht es doch Spaß. Auch die Aussenposten mit den "Extras" sind zum Teil ziemlich spaßig, wenn auch nicht in allen Ländern im gleichen Maße.

Leider war es das schon so ziemlich auf der guten Seite.

Schlecht:

- Berufssystem. Blarch. Völlig, VÖLLIG verkorkst. Während man vorher tonnenweise Mats brauchte, um seinen Beruf auf Max-lvl zu bringen, hat man jetzt die Taschen bergeweise voll damit aber kann sie nicht gebrauchen, da man sie in irgendwas umwandeln muss, was nur einmal am Tag oder per Garnisons-Arbeitsauftrag geht. Ein Schlag ins Gesicht für alle Casuals, die nicht jeden Tag dreimal einloggen wollen. Auch um neue Rezepte zu kaufen, braucht man so ein täglich hergestelltes Ding. Das bringt uns direkt zu dem nächsten Punkt:

- Itemausstattung. Man kann sich zwar mit seinem Beruf richtig geile Items herstellen und die zweimal aufwerten; das dauert zwar ewig aber es geht. Allerdings kann man nur drei davon anlegen. Ja, richtig gelesen. Die wahrscheinlich dümmste Einschränkung aller Zeiten in WoW und für mich ein so dermaßen gigantisches "wtf?", dass es mich wohl eher früher als später zum Kündigen bewegen wird. Das ist einfach reinste Schikane und da kommen wir zu dem schlimmsten Punkt:

- Grindfaktor. Wegen der idiotischen Einschränkung mit den drei hergestellten Items muss man sich als Nicht-Raider die Items auf anderem Wege besorgen und da bleiben nur Apexiskristalle. Man kann also jeden Tag eine Tagesaufgabe machen, bei der man ewig lange in den immer gleichen Gebieten die immer gleichen Mobs kloppen muss, bis irgendein Kackbalken auf 100% ist und man 800 Kristalle bekommt. Das gabze teilweise auf engstem Raum mit 100 anderen Spielern zusammen, von denen mindestens 90 sich einen auf die grundlegenden Regeln des Anstands einen kloppen und sich wie ne offene Hose benehmen. Einmal pro Woche kommt noch eine Garnisonskampagne hinzu, die prinzipiell das gleiche ist (Balken auf 100% kloppen), nur dass sie noch mit zwei, drei Quests garniert ist. Alle paar Tage kommt dann noch Invasionsalarm, der getriggert wird, wenn man irgendwelche Mobs über einer bestimmten aber nicht bekannten Schwelle gekloppt hat. Wenn man z.B. bei der Tagesaufgabe zu viele Oger verkloppt hat (als ob man sich das aussuchen könnte), kommt eine Ogerinvasion und man muss die eigene Garnison beschützen. Das ist das Beschissenste von allem, da man ständig stirbt, besonders als Stoffi.

- Kein Fliegen. Nein, auch nicht mit 100. Ich verstehe die Argumentation Blizzards ein wenig von wegen intensiveres Erlebnis, wenn man nicht einfach in ein Lager fliegt und den Boss umhaut sondern sich erst von aussen durchkämpfen muss. Beim fünften Mal nervt es trotzdem wie Sau. Die beste Lösung war bisher der Kaltwetterflug: Der erste Char musste alles durchquesten, für die Twinks konnte man dann eine Rolle kaufen, damit sie sofort fliegen konnten - oder eben nicht, wenn man das nicht will.

Fazit: Es hätte wirklich cool werden können, nervt aber am Ende mit jede Menge stumpfestem Grind und völlig unnötigen Schikanen. Mein Primärziel (bis zum 5.1. auf ilvl 615 kommen und mir im Jubiläums-MC den Kernhund holen) habe ich erreicht, ein paar andere bleiben noch, länger als bis zum Frühsommer werde ich aber diesmal wohl nicht bei der Stange bleiben.

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