Re:geht mir ähnlich aber nicht ganz so :)
von Border am 11.04.18 um 13:40
Antwort auf: geht mir ähnlich aber nicht ganz so :) von Matze

>Mich interessieren auch nur Alben und Streaming nehme ich vor allem zum Entdecken (oder wenn ich mal zu faul bin, eine CD rauszukramen die ich schon besitze). Wenn mir etwas sehr gut gefällt, kaufe ich es aber in aller Regel noch, weil die Streaming-Vergütungen für die Künstler lächerlich niedrig sind.

Ich habe mich zwar nie umfassend damit beschäftigt, neulich aber davon gelesen, wie verschwindend gering die Einnahmen für die Künstler sind. Da muss man schon in die Top 50 kommen, damit man davon einen Monat leben kann. Als Band mit mehreren Mitgliedern ist das dann wohl eher noch schlimmer.
Aber wie gesagt... mein Wissen geht in dem Bereich in Richtung Null.

>Allerdings habe ich keine Berührungsängste bei reinen Downloadkäufen, sofern diese in guter Qualität vorliegen. Vor allem, da ich gerne auf meinem portablen Fiio Hi-Res-Player und mit Kopfhörer höre.

Interessanterweise schließe ich das bei Musik konsequent aus, während ich das bei Filmen nur noch mache. Ich besitze noch eine Handvoll DVDs und Blue Rays mit Live-Konzerten und ein paar Filme, die es noch nirgends digital gibt. Aber die Sammlung (immerhin waren das bis 2015 über 500 Stück) habe ich in 50er Chargen bei eBay vertickt. Traurig genug, dass manche Charge nicht mal 50 EUR gebracht hat...

Da ich weiß, dass ich es niemals umsetzen werde und die Unternehmen diejenigen sind, die diese Möglichkeit schaffen müssten, verrate ich hier exklusiv meine Geschäftsidee zum Reichwerden™:

Der Wertverlust von Filmen auf Datenträgern ist schlimmer als der eines Neuwagens nach dem ersten Jahr. Kaufst du eine Blue Ray für 18 EUR, bekommst du dafür, wenn du Glück hast, im nächsten Jahr noch 5 EUR. ABER du bekommst eben diese 5 EUR. Auf Plattformen wie Amazon Prime Video oder iTunes Movies kosten die Filme in etwa gleichviel - mit dem Unterschied, dass du sie nicht verkaufen kannst, wenn du damit "durch" bist und sie nicht mehr brauchst.
Ich fänd eine Plattform saugeil, auf der man seine digitalen Käufe anbieten kann. Der Käufer sucht einen Film, findet das, was er möchte, zahlt statt neu 16 EUR nur 10 EUR, weil "gebraucht" und freut sich. Im Hintergrund bekommt der Verkäufer 85% und die Verkaufs-Plattform, der Filmverlag und der Ursprungshändler (z.B. Amazon, Apple etc.) jeweils 5% des Erlöses. So gewinnt jeder - vor allem einige Beteiligte, die vor diesem Modell keinen Cent gesehen hätten. Sie gewinnen die Gebraucht-Käufer, die nur deswegen nicht digital Kaufen, weil das Geld auf Nimmerwiedersehen futsch ist, da kein Gebrauchtverkauf stattfinden kann. Ich kenne einige Leute, die deswegen keine Filme online kaufen.

Das Blöde ist halt, dass alle Anbieter digitaler Medien ein Feature einbauen müssten, das es unterstützt, Käufe einem anderen User transferieren zu können. Theoretisch per Datenbankzuordnung und entsprechende Erweiterungen kein großer Aufwand. Ist nur die Frage, ob man Unternehmen hierfür gewinnen könnte. Der Nachteil ist wahrscheinlich, dass die Idee an sich zwar gut, aber für den Ideengeber wertlos ist, weil er aktiv daran nicht arbeiten kann, ohne dass die Anbieter etwas implementieren. Aber ich mag die Idee, die ich seit 2 Jahren immer wieder im Kopf habe :D

>Wenn der Aufpreis nicht zu hoch ist, gerne auch als 24 Bit-Download, wenn der Aufpreis nicht zu hoch ist. Ist ein wenig Gewichse, da man wahrscheinlich keinen Unterschied zu einem sauberen CD-Rip hört aber teilweise gibt man sich wohl beim Mastering der Hi-Res-Versionen mehr Mühe, so dass diese laut diversen Tests manchmal selbst nach Runterrechnen in 16 Bit noch besser klingen als die CD.

Das ist eines der Dinge, die mich extrem nerven. Ich war z.B. ein großer Hörbuch-Fan. Habe viele Hörbücher für den Sport gekauft, gerippt (in iPod ist für mobile Zwecke legitim für mich) und dann gehört. Irgendwann stieß ich auf die 9,90 EUR Audible Flat. Jeden Monat ein neues Hörbuch oder eben ein Guthaben für eines. Nachdem ich das Erste heruntergeladen hatte (Christopher Moore sei an dieser Stelle als Gott des schrägen Humors gepriesen), hätte ich beim Sport in einer Tour kotzen können. Was ist das? 96k? Blechern, viel zu viele Höhen, null Mitten, kaum Bass... das Widerlichste, was ich seit Langem gehört hatte. Ich hab's dann weiterlaufen lassen - in der Hoffnung, dass irgendwann die Qualität angepasst wird. Mittlerweile habe ich 4 Hörbücher gehört und 40 ungenutzte Guthaben auf Halde. Kann man die eigentlich giften? :D

Jedenfalls hatte ich EINMAL bei iTunes (ich glaube 2004 oder so) ein Lied gekauft, was ich damals dringend zu einem Anlass benötigte. Die große Anlage gab etwas aus, was ich sofort wieder ausschalten musste. Grauenhaft! Kann sein, dass das heute alles besser ist. Damals ging's ja auch um horrend teure Mobile Flatrates. Aber das hat mich für alle Zeit geheilt. Kein Song kann so dringend benötigt werden, dass ich ihn online kaufen würde :)

>Datenträgernostalgie geht mir völlig ab, mich bewegt die Musik nicht mehr oder weniger je nachdem, ob sie auf einer SD-Karte oder einer CD ist (Vinyl habe ich schon immer gehasst und schon in den 1980ern komplett verkauft und nie vermisst; eine widerwärtige Technik) und das Booklet kann man auch als PDF mal durchblättern (öfter mache ich das sowieso so gut wie nie). Hauptsache, die Qualität stimmt und die Künstler bekommen ihren verdienten Lohn.

Booklet als PDF? Oh Graus, oh Schmerz. Niemals! :D
Es gibt Booklets, die habe ich locker 500x in der Hand gehalten. Ich lese sogar die kompletten Thanks-Abschnitte. Da kommt man immer mal wieder auf Bands, die man mal antesten könnte, weil die Album-Band mit denen gespielt hat oder so. Außerdem zeigt sich im Booklet immer ein wenig der Charakter einer Band, finde ich. Aber am Tablet oder Handy ein PDF durchzuscrollen... ne... das ist nicht fürs mich. Ich habe auch zwei Zeitschriften abonniert, zu denen es kostenlos eine identische e-Version gibt. Schaue ich mir nie an. Ich habe immer die Zeitschriften in der Hand.

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