Re:Wie lange ist ein PC eigentlich „gut“ und was kostet sowas heute?
von Mindeye am 27.05.19 um 14:54
Antwort auf: Wie lange ist ein PC eigentlich „gut“ und was kostet sowas heute? von Border

>Bin da ja schon über 10 Jahre raus, aber ich unterhielt mich neulich mit einem Nachbarn, der meinte, dass er bisher alle aktuellen Spiele auf High/Ultra High spielen könne und sein PC in der aktuellen Konstellation 3 Jahre alt sei (also kein Upgrade der Komponenten seitdem). Ich war auf dem Standpunkt, dass das nicht sein kann. Kann es doch? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man einen AAA PC-Titel mit einer 3 Jahre alten Grafikkarte mit allen Details spielen kann.

Die GTX1080 ist drei Jahre alt, erst mit der 2000er Serie hat sich wieder richtig was getan aber nö, das geht immernoch locker, wenn 4K nicht sein muss. Und bis AMD Intel Feuer unter dem Hintern gemacht hat und Spiele jetzt doch endlich mehr Kerne nutzen, konnte man 5-7 Jahre ohne CPU Upgrade auskommen. Bisschen mehr RAM rein, SSD und alles war gut. Auch bedingt dadurch, dass die 2013er Konsolen schon bei Release größtenteils technisch untere PC-Mittelklasse waren, vorallem deren schimmelige CPUs.

>2. Was sind denn so die aktuellen Anforderungen, wenn man sich einen zukunftsfähigen PC zusammenbauen will? Also: welche Specs bei Grafikkarte, Mainboard, Prozessor und RAM?
>
>3. Was kostete der Spaß? Bin ich da nicht locker bei 2.800 - 3.000 EUR?

RAM ist aktuell so billig wie lange nicht mehr, der Cryptoboom, der GraKas sauteuer gemacht hat, Geschichte und bei den Prozessoren hat AMD einige Preishämmer im Programm. 3000€ sind jetzt kein Problem, einfach eine 2080Ti nehmen und ZACK. Mit etwas Selbstbeherrschung gibt's aber schon für die Hälfte was feines.

Bausvorschläge bis 1500€: https://www.computerbase.de/forum/threads/der-ideale-gaming-pc-spiele-pc-selbst-zusammenstellen.215394/

https://www.alternate.de/pcgh

Die PCGH PCs sind idR gut konfiguriert, daran kannst du dich orientieren. Billger geht natürlich auch. Und ja, bei denen fehlt der Monitor, ist für die meisten kein Thema (genau wie ein TV für 'ne neue Konsole) weil, hat man ja. Aber in deinem Fall käme das dazu und PC Gaming Monitore sind a) ein komplexes Thema für sich und b) potentiell arschteuer. Da plane ich selbst für dieses Jahr eine Neuanschaffung und muss mich erst noch reinarbeiten.

>4. Und vor allem: wie lange wird man damit auskommen, ohne die Details auf "Mittel" stellen zu müssen?

Welche Auflösung? Müssen es konstante 60fps sein? Der Trend geht zu 144!1 Zu viele Variablen für eine einfach Antwort. Nächstes Jahr gibt es neue Konsolen und in Kürze von AMD neue Karten (Navi, die Chips sind dann auch in PS5Xbox2 drin), also könnte es wieder mal einen Sprung im Mainstream geben aber es sieht nicht so aus, als ob Nvidias Krone in Gefahr ist. Sprich: Wer richtig was raushaut wird auch in 2021 noch sehr gut dabei sein aber in der Mittelklasse täte ich erstmal abwarten.

>5. Bei der Energie/Leistung, die die Gamer-PCs benötigen: sind die nicht laut wie Sau? Als ich mir meinen letzten Gaming-PC zusammengebaut habe (2006), musste ich den Ton aufgrund der lauten Lüftergeräusche so hochdrehen, dass in der Wohnung Leute wachgeworden sind :D

Dann hast du damals nicht mich gefragt, sondern irgendeinen Mist gekauft, das hätte selbst 2006 nicht sein müssen. :o Die verbrauchen garnicht so viel wie du denkst, alle Komponenten sind heuzutage effizienter als jemals zuvor und die Kühler besser denn je, selbst eine 2080Ti kann man ganz gut ruhigstellen. Wasserkühlung ist auch eine Option, die im Mainstream angekommen ist, bringt aber nur für Übertakter wirklich was. Im Idle höre ich meinen 8700K mit GTX2070 nicht, keiner der Lüfter dreht über 500RPM, Netzteil ist unhörbar und beim Spielen wird es kaum lauter. Das Teil is so leise, dass ich alle mechanischen Festplatten verbannt habe und nur noch auf SSDs setzte, weil deren Rauschen genervt hat. Natürlich muss man um das so gut hinzubekommen Reviews lesen, mit Lüftern experimentieren und auch mal etwas mehr zahlen (Netzteil, GraKa mit großen Kühler, edler CPU Kühler) aber extreme Radaubrüder sind selten geworden und werden in Reviews abgestaft.

>Mir fällt aber immer wieder auf, dass die High End PCs preislich nicht wirklich weit vom Mac weg sind, wenn man technisch richtig auf die Kacke haut. Teilweise auch teurer. Fertige „Ultra Gaming PCs“ sind nicht selten sogar teurer als ein iMac oder so (da ist ja immerhin ein 4K Bildschirm integriert). Oder ist das nur der Bonus, den die Anbieter einstreichen, weil sie fertig zusammengebaut sind?

In einem iMac steckt keine HighEnd Grafikkarte, egal wie teuer er ist (würde für Spieler eh kaum noch was bringen, weil Apple ja ihr eigenes API-Ding dreht und die MacOS Spieleversorgung dünner und dünner wird). Und auch wenn sie jetzt dann doch mal ein paar ihrer angestaubten Kisten aktualisiert haben (-> gleich wieder Probleme mit der Hitzeentwicklung und runtertaktenden CPUs) ist es auch beim Rest der Komponenten häufig so, dass man sie überhaupt nicht so weit hochrüsten kann wie einen PC. Also bei solchen Vergleichen seeeehr genau hinschauen.

< antworten >