Adresshandel der ganz großen Sorte - Deutsche Post Direkt GmbH (postdirekt)
von Border am 18.06.20 um 16:42
Antwort auf: Dinge, die so mal gar nicht gehen - die 18te von Mindeye

Alter... SO'N HALS habbich...

Unsereins überlegt bei jeder Aktion, ob er dies oder jenes darf... diese E-Mail wirklich senden, diesen Kontakt wirklich speichern, diese Adresse wirklich nutzen... und dann kommen Unternehmen wie die Deutsche Post AG, gründen sicherheitshalber eine kleine Tochter (Deutsche Post Direkt GmbH), damit die Aktie nicht leidet, wenn die Scheiße mal hochkocht, und dann verkaufen die Wichtel einfach mal meine Privatadresse zu Werbezwecken...

Ich bekomme hier namentlich zugestellte Briefe von allen möglichen Großkonzernen (Heute war es E.ON, die mir den neuesten Huawai Scheißhaufen ins Haus stellen möchten, wenn ich mit Gas und Strom zu ihnen wechsle) und wundere mich jedes Mal, woher diese Penner alle meine Adresse haben - zumal wir vor einem Jahr umgezogen sind. Einfache und traurige Sache: stell einen Nachsendeantrag bei Mama Post AG und schon wird deine Adresse fein mit dem womöglich größten Adresspool Deutschlands synchronisiert - womöglich herrlich angereichert mit demographischen Details oder sonstigen nützlichen Informationen.

Dass Post und Meldeämter angeblich mit der GEZ gemeinsame Sache machen, ist etwas, womit man heute niemanden mehr schockt, aber dermaßen groß angelegte Datenkrakerei in Zeiten von DSGVO und #Aufschrei Gedöns von irgendwelchen Moralpastoren ... das ist schon 'ne Wucht.

Warum achte ich im Job eigentlich immer darauf, dass alles, was ich tue, so weit wie möglich konform mit der aktuellen Gesetzgebung geht? Die Firmen, die den Scheiß nutzen, sind jedenfalls lebenslang bei mir unten durch. Sollen sie klingeln kommen, dann kann ich ihnen wenigstens die Tür vor der Nase zuwerfen. So kann ich nur einen dringenden Widerspruch nach Troisdorf (zwischen Köln und Bonn, Sitz der Gesellschaft) senden, aus dem nicht ansatzweise hervorgeht, was ich denen gerne antun würde und wie groß meine Verachtung ist. Die letzten drei Schreiben hab ich jedenfalls gesammelt und gerade hinter den Widerspruch getackert, damit sie ihren bekackten Papiermüll selbst rausbringen können. Blöde Wichser.

Echt jetzt... bei einem solchen Unternehmen macht mich das mehr als sauer. Und scheinbar wissen gar nicht so viele davon, habe ich festgestellt. Adresshandel ist nichts Neues - im Gegenteil - aber von Unternehmen, die zu einem Fünftel mehr oder weniger dem Staat gehören (der KfW... also 4/5 dem Staat und 1/5 den Ländern), muss ich so etwas doch bitte nicht erwarten.

Ich will keine Werbung von der Telekom, nicht von E.ON und auch nicht von AXA, der Allianz oder sonst wem. Kann mal jemand hochrechnen, wie viel Papier dabei draufgeht?! Mann, Mann, Mann...

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