Es tut sich wohl doch noch was (und danach wohl vor allem juristisch)
von Border am 05.11.20 um 10:05
Antwort auf: Re:Biden 238, Trump 213 von Border

Wenn es ausgeht, wie derzeit prognostiziert, schafft Biden eine Punktlandung bei exakt 270, während Trump mit 265 knapp verkackt.

Biden hat derzeit knapp 4 Mio. Stimmen mehr, was ohnehin „demokratischer“ wäre als dieses antiquierte Wahlsystem aus Zeiten vor jeglichen Gedanken an so etwas wie eine Eisenbahn, aus Zeiten der Sklaverei, Postkutschen und Heimatraub.

Aber: Der orange Brüllaffe bringt ja schon seine Anwälte in Stellung und wird auf juristischem Wege versuchen, diese Mehr-Oder-Weniger-Demokratie vollends abzuschaffen. Etliche Politik-Experten auf der ganzen Welt geben derzeit Interviews, dass das nicht geschehen wird, weil man ja immerhin noch ein Grundvertrauen in die amerikanischen Werte der Rechtstaatlichkeit und Demokratie hat. Ja... „man“ mag dieses Grundvertrauen haben. Fraglich ist, ob die entscheidenen Organe und Treiber dieses Grundvertrauen haben werden.

Genau das Wahlsystem, was diesem hirnlosen Großstadt-Cowboy seine Präsidentschaft eingebracht hat, wird jetzt von ihm bombardiert, wo es nur geht. Allein seine Tweets der letzten beiden Tage sind schlimmer als das quäkende Gejammer eines Kleinkindes. Alles, was man im Kopf hat, wenn man diese Luftnummern liest, ist „Mimimimimimimi“.

Ich fänd's ja nett, wenn ihn genau das zu Fall bringt, was ihn 2016 (bzw. Ende 2015) erst ins Weiße Haus gebracht hat.

Am traurigsten finde ich allerdings, dass man am Ende doch die Gewissheit hat, dass etwas weniger als die Hälfte der Amerikaner den Blubber-Kalle gewählt haben werden. Nach all diesen Jahren voller Hass, Häme, Bullshit, Lügen und Versagen.

Ich habe eine amerikanische, in Deutschland lebende, weil väterlicherseits stationierte Familie im Bekanntenkreis (er AWACS-Pilot bei der NATO, sie Grundschullehrerin an der Elementary auf der Air Base, die Kinder mit 6 und 8 noch jung). Sehr nette Leute, alle in meinem Heimatdorf mögen sie. So manche Omi spricht plötzlich ein paar Brocken englisch und die Familie mittlerweile etwas deutsch - wenn auch eher „denglisch“. Beide haben Trump gewählt. Warum? „He's been making Jobs all over the country.“ oder „He just says what must be said, even if it's not nice or quiet.“ Beide sind übrigens schwarz und stammen ursprünglich aus Columbus. Ich verstehe das einfach nicht. Wenn man sie fragt, was sie von Trumps Meinung über Minderheiten halten, wird das auch konsequent runtergespielt und sofort werden die illegalen Mexikaner vorgeschoben. Die Familie ist ja immerhin legal in den USA und dort geboren. Die Mexikaner aber klauen ja allen ihre Jobs und so! Ich raff's einfach nicht.

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